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Wer den Geheimnissen der Natur auf die Spur kommen will, muss nicht lange suchen. Ein Blick in den Garten genügt. Pflanzen können rechnen. Sonnenblumen oder andere Wildblumen haben viel mit Mathematik zu tun. Das erklärt Thore Schüttemeyer aus Brinkum. Der Zwölfjährige liebt mathematische Rätsel, Beweise und knifflige Aufgaben.
Stuhr – „Wenn die Sonnenblume ihre Blüte bildet, folgt sie der Fibonacci-Reihe“, sagt er. Das ist eine unendliche Zahlenfolge. Sie beginnt mit Null und Eins. Die nächste Zahl ergibt sich, wenn man die vorhergehenden addiert“, erklärt der junge Brinkumer.
Mathematik ist nicht nur eines seiner Lieblingsfächer, im Gespräch mit Thore Schüttemeyer merkt man sofort: Algebra, Geometrie oder andere mathematische Disziplinen sind seine Leidenschaft. Wäre Thore Schüttemeyer ein Fußballtalent, würde er sicher versuchen, in die Nationalmannschaft zu kommen, um international zu spielen, zum Beispiel bei einer Weltmeisterschaft.
In der Mathematik gibt es einen ähnlichen Wettbewerb: die Internationale Mathematik-Olympiade. In diesem Jahr ist Japan Gastgeber, 2024 England und 2025 Australien.
Seine bisherigen erfolgreichen Teilnahmen an Mathematik-Wettbewerben haben auf jeden Fall sein Interesse geweckt. Für einen internationalen Contest hält es Thore Schüttemeyer aber noch für zu früh. Denn in England oder Australien vergleiche man sich nicht mit Jahrgangsstufen, sondern mit den besten Mathematikschülern des Landes. Die deutschen Teilnehmer seien bisher alle viel älter gewesen. Aber wie heißt es so schön im Fußball: Wenn man Biss hat, konzentriert bleibt und sein Ziel verfolgt, dann könnte der Wunsch vielleicht eines Tages Wirklichkeit werden.
Immerhin hat er kürzlich in Berlin bei der Bundesrunde der 62. Mathematik-Olympiade den dritten Preis gewonnen. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb mit mehreren Runden, erklärt Thore Schüttemeyer. Der Veranstalter schreibt auf seiner Homepage, dass bundesweit 200 000 Jugendliche an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt teilgenommen haben. Es werden mathematische Aufgaben und Beweise bearbeitet. Mit Thore Schüttemeyer waren 15 Schüler aus Niedersachsen nach Berlin gefahren – insgesamt 200 aus ganz Deutschland. Es seien Schüler von der 8. bis zur 13. Klasse gewesen, berichtet der junge Brinkumer.
Eine „Klausur“ dauert vier bis viereinhalb Stunden
Die Arbeiten, die dort geschrieben werden, nennt er Klausuren, weil sie viel länger dauern als eine normale Schulstunde von 45 Minuten. „Die gehen über vier bis viereinhalb Stunden“, sagt Thore Schüttemeyer. In Berlin sei zum Beispiel Geometrie abgefragt worden, Gleichungen und Ungleichungen, Logik und Kombinatorik. In der Zahlentheorie gehe es darum, Aussagen über Zahlen zu machen.
Sowohl bei den Landes- als auch bei den Bundestreffen habe er neue Freunde gefunden, die das gleiche Hobby haben und ebenfalls Seminare besuchen. Im Juni ging es nach Magdeburg, im Oktober steht Würzburg auf dem Programm. „Man fährt hin, schreibt Klausuren und hat Spaß.“ Und zwischen den realen Treffen verabreden sich die Mathe-Asse über Konferenzprogramme wie Zoom oder Teams zur gemeinsamen Freizeitgestaltung. „Wir veranstalten Spieleabende oder unterhalten uns.“
Zahlentricks haben Thore Schüttemeyer schon immer begeistert
Wie er auf Mathe-Wettbewerbe gekommen ist? Zahlentricks hätten Thore Schüttemeyer schon immer begeistert, sagt seine Mutter Ilka. „Zahlen knobeln“ habe ihr Sohn früher dazu gesagt. Das war zu der Zeit, als er noch die Grundschule in Brinkum besuchte. Während der Corona-Pandemie habe er sich viele Erklärvideos zu mathematischen Rätseln angeschaut. Das hat sein Interesse noch gesteigert.
Weil ihm Mathe so viel Spaß macht, war es naheliegend, dass er an einem ersten Wettbewerb teilnahm - mit Erfolg. Damals war der Grundschüler aus Brinkum sogar unter den Top Ten in Niedersachsen. Diesen Erfolg habe er „mitgenommen“, als er auf das Gymnasium in Syke wechselte. Thore Schüttemeyer übersprang die fünfte Klasse und kam in der Hachestadt direkt in die sechste.
Der Apfle fällt nicht weit vom Stamm
Als die Verantwortlichen für die Mathematikwettbewerbe in Niedersachsen neue Mathe-Asse suchten, wurde Thore Schüttemeyer in das Landesprogramm aufgenommen. „Die Teilnehmer schreiben die Klausuren an der Uni. Das ist nicht mehr die gewohnte Umgebung, sondern man sitzt in Hörsälen, in denen sonst Studenten unterrichtet werden“, sagt die Mutter.
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, sagt ein Sprichwort. Und Zahlen waren für die Eltern Ilka Schüttemeyer (47) und Tino Plikat (52) sicher ein spannendes Thema. Beide sind selbst Mathematiklehrer. Und wer weiß, wenn man Mathe anders unterrichtet und Beispiele aus der Natur bringt, haben die Schüler einen anderen Zugang zu den Zahlen.
Zurück zu den Sonnenblumen vom Anfang: „In der Sonnenblume sind die Kerne spiralförmig angeordnet“, erklärt Thore Schüttemeyer. Dabei sind die Kerne nicht zufällig, sondern gleichmäßig verteilt. Jeder Kern der rechts- und linksdrehenden Spiralen sei mathematisch exakt um jeweils 137,5 Grad angeordnet. Das ist die Gradzahl des Goldenen Winkels. Und diese Zahl der Spiralen entspreche wiederum der Fibonacci-Reihe. Und wenn man Mädchen und Jungen zur Einschulung eine Sonnenblume schenke, könne man auf den mathematischen Algorithmus hinweisen.
Author: Heather Parks
Last Updated: 1699713962
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